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Rechenzentrum

Jetzt geht's los: Der neue Mobilfunkstandard LTE stört die Mikrofon-Technik in Hörsälen

26.03.2013

Es ist ein wiederkehrendes Knacksen, ein konstantes Rauschen. Spätestens dann ist die Medientechnikgruppe im Rechenzentrum gefragt. Denn mit der Inbetriebnahme von LTE (Long Term Evolution) im Stadtgebiet muss die Hörsaaltechnik schnellstens umgestellt werden.

Sehr auffällig im Frequenz-Spektrum - der rote Bereich zwischen 801 und 811 Mhz. Hier hat sich Vodafone mit LTE "eingenistet" (Screenshot: R. Schüler, RZ)

Als im Mai 2010 die Versteigerung von Lizenzen für die neue, auch G4 genannte Mobilfunktechnik über die Bühne ging, ahnten die Mitarbeiter der Medientechnik schon, was auf Sie zukommt.

Zu diesem Zeitpunkt lief der Mikrofoniebetrieb in der gesamten Universität neben einigen fest installlierten Mikrofonen auch auf insgesamt 75 Funkstrecken, so Robert Schüler, u.a. verantwortlich für die Beschaffung des Equipments und die Installation in den Hörsälen. Die aktuell genutzten Frequenzen konnten bis zu der Auktion relativ frei und flexibel vergeben werden. Diese Freiheit hat nun ein Ende. Verschiedene Aktionen wurden seitdem nötig:

1. Schritt: Beantragung freier Frequenzen

Zunächst mußten alle Funkmikrofone erfaßt und festgestellt werden, ob sich deren Frequenzbereiche mit denen der Telekom oder Vodafone überschneiden. Zwar ist ein Betrieb auf den von den Firmen ersteigerten Frequenzen bis Ende Dezmeber 2015 erlaubt, aber nur, wenn nicht am jeweiligen Standort schon LTE aktiviert ist. In diesem Fall übertrahlen die mit bis zu 20 Watt starken LTE-Sender die mit nur wenigen Milliwatt sendenden Funkmikrofone.

Das einzig positive dieses arbeitsintensiven Projekts: Die Beantragung freier Frequenzen (für eine Laufzeit von 10 Jahren) ist für Hochschulen in Bayern kostenfrei - dies ist bei weitem nicht im ganzen Bundesgebiet so entschieden worden.

2. Schritt: Überprüfung noch tauglicher Systeme

Parallel zur Beantragung der neuen Frequenzen mußte geprüft werden, welche der 75 Funkstrecken auf die neuen, erlaubten Frequenzen umgestellt werden können und welche Geräte gänzlich neu zu beschaffen sind.

Dabei hat sich ein Investionsbedarf von ca. 40.000 Euro herausgestellt. Denn bei älteren Sendern/Empfängern können die nötigen Frequenzen gar nicht ausgewählt werden - ein kompletter Austausch ist unabdingbar, so Medientechniker Schüler weiter.

3. Austausch veralteter Systeme bzw. Umstellung der Frequenzen

Aktuell läuft schon seit einigen Monaten die kontinuierliche Ablösung alter Frequenzen und Geräte. Allerdings scheint die Zeit nun schneller abgelaufen, als gedacht. Denn entgegen ursprünglicher Verlautbarungen der großen Konzerne sollte LTE zunächst mit Priorität auf dem Land bzw. Stadtrandbezirken mit damals schlechter Mobilfunkversorgung etabliert werden. Doch die aktuellen Ereignisse, z.B. vergangene Woche im Audimax in der Innenstadt, lassen vermuten, dass nun doch viel schneller ausgebaut wird. Die meisten alten Funkstrecken werden schon in diesem Jahr nicht mehr nutzbar sein.

Unser Aufruf daher: Sollten Sie in den nächsten Wochen bei der Nutzung der Funkmikrofonie ungewöhnliche Störungen bemerken, schreiben Sie bitte eine Mail an multimedia@uni-wuerzburg.de.

Wir werden uns schnellstens mit Ihnen in Verbindung setzen und versuchen, dass Problem zeitnah zu lösen.

Weitere Informationen zu LTE und dem geplanten Ausbau können Sie bei heise online nachlesen  oder hier auch anschauen...

Von Michael Tscherner

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