Wir machen dann mal schnell ein Update!
16.05.2011Was in internen Ankündigungen ein kurzer Satz ist, erwächst sich in der real existierenden IT-Arbeitswelt zu einer mehrere Tage dauernden Aufgabe.
Um den unzählige Rechner umfassenden Serverpark immer auf dem neustesten Stand zu halten - sowohl was die Funktionalität als auch was die Sicherheit betrifft - sind regelmäßige Updates unbedingt nötig. Wenn man diese wiederkehrende Aufgabe vernachlässigt, kann es zu Problemen bei den auf den Rechnern laufenden Anwendungen kommen - mindestens. Im schlimmsten Fall sorgen Sicherheitslöcher dafür, dass die auf den Rechnern gespeicherten Daten für viele fremde Augen offen sind oder das System unter fremde Kontrolle fällt.
Wenn nun der eingangs erwähnte Satz durchs Rechenzentrum schallt, wissen die meisten Mitarbeiter, dass beträchtliche Arbeiten nötig sind, damit "nachher für den Anwender wieder alles so ist wie vorher". So auch für Sabine Müller, die - wie auf dem Foto zu sehen - sich um den Betrieb des Contentmanagement-Systems Typo3 kümmert.
Ein Update kommt selten allein!
Doch was bedeutet ein Serverupdate für die Systembetreuer? Nun, zunächst einmal einen stringenten Zeitplan, ohne dem der laufende Betrieb - für den Endanwender fast unbemerkt - gar nicht mehr funktionieren würde. Blicken wir einmal ins "Tagebuch" des Systemadministrators:
+++++++Montag+++++++
8 bis 10 Uhr:
=> Versions-Update-/Installationsserver
=> Versionsupdateserver
10 bis 15.30 Uhr:
=> Imageverwaltungsserver
=> Testserver zur Verwaltung von Internetpräsenzen
=> eLearning Testserver
=> Secondary Datenbankserver
=> Testserver Identitymanagement 1
=> Testserver Identitymanagement 2
+++++++ Dienstag +++++++
6.30 bis 8 Uhr:
=> Verwaltungsserver für Internetpräsenzen
=> Content Management Server
=> Primary Datenbankserver
=> Testserver für den Webshop
8.30 bis 10 Uhr:
=> Identity-Management-Server
=> Testserver Shibboleth 1 (Authentifizierung und Autorisierung)
=> Testserver Shibboleth 2 (Authentifizierung und Autorisierung)
+++++++ Mittwoch +++++++
6.30 bis 8 Uhr:
=> Webshop-Server
=> eLearning-System
=> Primary Datenbank-Server eLearning
=> secondary Datenbankserver
9 bis 9.30 Uhr:
=> Server zur Imageverwaltung 1
=> Server zur Imageverwaltung 2
9.30 bis 11.30 Uhr:
=> Authentifizierungs- und Authorisierungsserver 1
=> Authentifizierungs- und Authorisierungsserver 2
=> Netzwerkkonfigurationssserver
+++++++ Freitag +++++++
6.30 bis 8 Uhr:
=> Mailserver 1 (für Nutzung über Internet)
=> Mailserver 2(für Nutzung über Internet)
=> Java-Servlet-Server (Ausführung von Java-Programmen)
=> Webserver der Universität
8 bis 10 Uhr:
=> Server für virtuelle Maschinen 1
=> Server für virtuelle Maschinen 2
=> Verschlüsslungssserver
=> Fernwartungsserver>
+++++++ Samstag +++++++
ab ca. 7 Uhr:
=> Systemlog-Server
=> ePrüfungs-Server
=> Authentifizierungs- und Authorisierungsserver 1
=> Authentifizierungs- und Authorisierungsserver 2
=> Identity-Management-Server 1
=> Identity-Management-Server 2
=> Identity-Management-Server 3
=> Imageverwaltungsserver
=> Netzwerkdokumentationsserver
=> Netzwerkdatenserver
=> Videokonferenzserver
=> Webserver 1
=> Webserver 2
=> Webserver 3
=> Webserver 4
=> Webserver 5
=> Webserver 6
=> Datenbankserver für Webanwendungen
=> Video-Streamingserver
=> Datentransportserver
=> Netzwerkkonfigurationsserver
Es folgen noch:
=> File- und Printserver 1
=> File- und Printserver 2
=> File- und Printserver 3
=> Backup-Server 1
=> Backup-Server 2
=> Geographieserver 1
=> Geographieserver 2
=> Geographieserver 3
=> Mailserver 1
=> Mailserver 2
=> Mailserver 3
=> Mailserver 4
=> Mailserver 5
=> Mailserver 6
Mitgezählt? Genau, weit über 60 mal musste die Prozedur an den Linux-Servern durchgeführt werden. Und fast ebenso oft müssen danach die Anwendungsbetreuer überprüfen, ob noch alles funktioniert. Es ist müßig zu sagen, dass dies natürlich nur ein Update für die Welt der Linuxsysteme darstellt. Ja, es gibt auch noch ein "paar" Windowsserver auf den neuesten Stand zu bringen. Aber nicht mehr diese Woche...