Aus alt mach (fast) neu!
03/25/2010Als in den 1970er Jahren noch die TR440 von Operateuren des Rechenzentrums in Betrieb genommen und...
... für viele Jahre bedient wurde, konnte nicht im geringsten abgeschätzt werden, wie sich der Bedarf an Klimatechnik und ausreichender Stromversorgung für die Informationstechnik in den nächsten Jahrzehnten entwickeln würde. Wahrscheinlich ging man davon aus, dass die damals geplante Infrastruktur „ewig“ ausreichen würde.
Nicht selten in der IT sollte sich auch diese Einschätzung als falsch erweisen. Gründe dafür waren und sind die rasante Entwicklung in der Branche mit immer neuen Innovationen und die immer vielfältigeren Anforderungen der Nutzer. Betrachtet man die Entwicklung des Geräteparks in Abbildung 1, fällt auf, wie übersichtlich und aufgeräumt die Szene wirkt. Fast fragt man sich, warum der Raum so groß dimensioniert wurde.
Die Lage Anfang 2009?
Die Klimaanlage zeitweise überfordert, die Zahl der freien Steckdosen und Sicherungen nahe bei Null. Dazu kam ein historisch gewachsener Gerätepark, der kreuz und quer im Raum stand. So ähnlich präsentierte sich die Lage noch vor wenigen Monaten in den beiden Maschinenräumen des Rechenzentrums. Fraglos kein optimaler Zustand für eine zuverlässige Erbringung von IT-Dienstleistungen.
Ein vom Rechenzentrum in Auftrag gegebenes Gutachten der Fa. Litcos analysierte die Schwachstellen und führte zu einem umfangreichen Verbesserungskonzept, dessen Arbeiten nun weitgehend abgeschlossen sind.
Abbildung 2: Als nicht ganz trivial stellte sich der Abtransport eines alten Tresors dar. Fast ein ganzer Tag wurde für die Entfernung benötigt.Schon bisher waren die aus Sicherheitsgründen redundant arbeitenden Server und Netzkomponenten zumeist auf die beiden Maschinenräume verteilt. Nun wurde eine zusätzliche unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) installiert, so dass jetzt alle zentralen Komponenten in beiden Maschinenräumen aus zwei unterschiedlichen Quellen versorgt werden. Auch der Ausfall einer USV-Anlage führt daher zu keinerlei Einschränkung für den Nutzer. Für längere Stromausfälle verfügt das Rechenzentrum schon seit geraumer Zeit über ein Notstromaggregat (Diesel).
Abbildung 3: Großeinsatz an einem Wochenende im letzten August
Die Stromversorgung wurde gänzlich neu aufgestellt. Alle Serverschränke werden von oben mit Strom- und Netzwerkkabeln versorgt. Das oftmals mühselige Verlegen im Doppelfußboden gehört jetzt der Vergangenheit an, seit sämtliche Leitungen über Kabelpritschen unterhalb der Decke geführt werden. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurden auch die Netzwerkswitches erneuert und dezentral in den einzelnen Schrankreihen untergebracht.
Das Ergebnis 2010...
…kann sich sehen lassen. Die neu gestalteten Serverräume sind nun optisch wie sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand.
Durch die Konsolidierung der Serverschränke konnte nun auch neuer Platz gewonnen werden, so dass weitere Hosting- bzw. Housingangebote an die Fachbereiche gerichtet werden können. Mehr zu diesen Dienstleistungen finden Sie hier…
Einige Impressionen der „neuen“ Maschinenräume:
In Reih‘ und Glied: Server der Astronomie. Die Kühlluft wird aus einem "Kaltgang" von vorne durch die Server angesaugt…
…und in einem "Warmgang" (im Bild links) nach oben abgesaugt. Neben einer optimalen Kühlung…
…zeigt sich auch die neue Stromversorgung „straff“ organisiert.
Auch im Maschinenraum 2 wurde die Infrastruktur erneuert.